Die neue Direktion soll das dargestellte Selbstverständnis der Ausloberin zum Ausdruck bringen und das Unternehmen an dem besonderen Standort adressieren. Der Neubau wird mit dem Anspruch konzipiert, für mehrere Generationen die Öffentliche Oldenburg zu adressieren und funktional zu beheimaten.
Das Wettbewerbsgebiet umfasst das Grundstück Moslestraße 1 mit insgesamt ca. 3.100 m². Das Plangrundstück wird begrenzt von der Raiffeisenstraße im Osten, der Moslestraße im Süden, der Straße Am Stadtmuseum im Westen sowie dem Grundstück des neuen Stadtmuseums im Norden. Auf dem Plangebiet stehen aktuell drei Bestandsgebäude, die zur Gänze oder teilweise Gegenstand der planerischen Auseinandersetzung in diesem Wettbewerb sind.
Die zwingend zu erhaltenden Gebäude A und B sowie das optional zu erhaltende Gebäude C sind zukünftig im Sinne eines wahrnehmbaren Ensembles gestaltsprachlich zusammenzufassen. Für das Gebäude C bzw. einen Ersatzbau sind entsprechende Aussagen im Wettbewerb zu treffen. Im Hinblick auf die Gebäude A und B sollen eventuelle Anpassungsmaßnahmen an den Fassaden in der weiteren gemeinsamen Projektentwicklung erörtert werden.
Grundsätzlich ist die Gesamtwirtschaftlichkeit im Lebenszyklus zu beachten. Daher spielen- neben den reinen Investitionskosten - auch Aspekte des Pflege- und Instandhaltungsaufwands sowie des späteren Um- und Rückbau- und Entsorgungsaufwands eine Rolle bei der Bewertung der Entwurfsqualität. Schon in der Vorplanung sollte deswegen eine weitgehende Verwendung von Normteilen ebenso Berücksichtigung finden wie bspw. der konstruktive Bautenschutz und die Vermeidung schwer recyclingfähiger Verbundmaterialien.
Diese Ansprüche von Nachhaltigkeitsanforderungen gelten für alle Bauteile und Baustoffe, unabhängig davon, ob sie der Gebäudetechnik oder den sichtbaren Oberflächen / Gestaltungselementen zugeordnet werden und sollten auch die Rückbaubarkeit zum Ende des Lebenszyklus berücksichtigen. Ein eventueller bauinvestiver Mehraufwand muss dabei im rationalen Verhältnis zu langfristig generierten Kosteneinsparungen stehen.
So hat die Öffentliche Oldenburg ein Interesse daran, dass z.B. die Fassade aus Baustoffen zusammengesetzt ist, die ein Höchstmaß an Funktionserfüllung garantieren (sommerlichen u. winterlichen Wärmeschutz, Temperaturausgleich, Schallschutz, Brandschutz, Winddichtheit, Wartungsarmut, usw.), gleichzeitig aber auch aus langlebigen u. wartungsarmen, gut zu reinigenden Materialien / Oberflächen bestehen.
Mit der Errichtung der neuen Büroräume im Neubau soll versucht werden, auf den Wandel der Büroarbeitswelt durch die Digitalisierung und anderer absehbaren Veränderungen (z.B. alternierende Heimarbeit, mobiles Arbeiten, etc.) zu reagieren.
Die zukünftige Bürostruktur erfordert insgesamt eine hohe Raumflexibilität und Reversibilität, um zukünftige Arbeitsformen und deren Anforderungen an die Raumstruktur abbilden zu können.
Im Idealfall sollten deshalb die Geschossflächen des Neubautraktes vollständig flexibel auf sich ändernden Arbeitswelt reagieren können. Tragstrukturen sind so anzuordnen, dass sie den Forderungen nach Flexibilität/Reversibilität nicht mehr als unbedingt notwendig entgegenstehen.
Bei Interesse finden Sie hier im Auslobungstext weitere Informationen.